KUR
„... das Unbekannte aufnehmen ohne es aufzuhalten...“
Dieser Gedanke von Theodor Adorno ist meinem therapeutischen Ansatz nahe: vielleicht will das Problem, oder besser, die Frage, die das menschliche Sein mit Konstanz in Richtung Heilung der Psyche und des Körpers drängt, nicht um jeden Preis aufgehalten, repariert, gerichtet oder modifiziert werden.
Das was das Symptom benötigt ist in erster Linie die Möglichkeit, dem Schmerze Wort zu geben. Was das Symptom nicht erfragt, sind jene Antworten, in denen es sich seit einiger Zeit bereits treibt. Das ausgesprochene Wort ohne sofortige Antwort, als ob es sich um eine Post per Einschreiben handeln würde, wird eine Form der Kur gewinnen, die einen Sinn für das Leiden findet und somit eine neue oder wiedergefundene Lebensfreiheit ermöglicht.
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